Der Baum mit anderen Augen (Rolf-D. Klodt)

Beurteilung Buchprojekt „Rolf-D. Klodt: der Baum – mit anderen Augen“ In Zeiten der Wohlleben-Bücher hat ein weiteres Buch über Bäume sicherlich Chancen auf dem Markt, muss sich aber auch entsprechend abheben. Das Buchprojekt von Rolf-D. Klodt hat diesbezüglich Potenzial, denn es vereint nicht nur sehr verschiedenartige Annäherungen an das Thema „Baum“ – vom Schulkind bis zur Botanikerin oder Politikerin – sondern zeigt Bäume weit über den Waldbestand hinaus, z B. als „solitäre Bäume“, wie man sie in Bauruinen finden kann, als Rohstofflieferanten, im oder am Wasser stehend, urwaldartig oder nur noch als Stumpf vorhanden. Über diese Vielfalt lässt sich sicherlich ein Leser- bzw. Käuferkreis erschließen. Unter den Bildern finden sich viele gelungene Aufnahmen, gerade z. B. jene, die „Ruinenbewuchs“ zeigen. Hier und da fehlt die Aufnahmequalität und mitunter ist die Fülle an Fotos auf einer Seite zu groß. Gerade auch im Kapitel „Sport, Spiel und Erholung unter Bäumen“ lässt die Vielzahl der dazugehörigen Fotos schnell Eintönigkeit aufkommen. Hier wäre also eine Auswahl und Reduzierung nötig. Die Texte müssten teilweise etwas überarbeitet werden. Manchen Autoren merkt man an, dass sie das Schreiben nicht gewohnt sind. Dies natürlich nur so weit, dass die „Stimme“ des jeweiligen Verfassers erhalten bleibt. Zudem ließe sich überlegen, ob man den einen oder anderen Beitrag nicht vielleicht etwas straffen sollte, vielleicht so etwas wie eine Maximallänge definiert, um nicht mit auf den ersten Blick langen Textpassagen „abzuschrecken“. Vielleicht lassen sich die Dinge kürzer und knackiger auf den Punkt bringen. Das Vorwort des Autors selbst bräuchte etwas mehr Schwung, um für Thema und Buch zu begeistern. Insgesamt aber hat das Projekt so viel „Hand und Fuß“, dass man eine Veröffentlichung ernsthaft durchkalkulieren sollte. Wenn mit Thorben Halbe und Klaus-Peter Kappest noch zwei dem Verlag und auch dem Thema verbundene Stimmen gewonnen werden können, wären das zwei weitere Argumente mehr, um das Buch herauszugeben.

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