Manchmal kommen sie sich auf Erden in die Quere, doch herrscht deswegen im Himmel kein Streit zwischen Klüngel-Tünnes und Fickel-Tünnes. Beide Heilige sind in Menden eingebürgert und inzwischen Internet-Stars. – Ein Star wäre heute auch Mendens Ehrenbürger Missionsbischof Henninghaus, der das erste deutsch-chinesische Wörterbuch herausgebracht hat. 120 Briefe von ihm sind jetzt bei einer Verwandten aufgetaucht. – Man kann sich kaum vorstellen, dass ein Papst eine eigene Fremdenlegion unterhielt. Pius IX war der letzte Papst-König. Ein Mendener und ein Beckumer Jüngling dienten ihm in seiner Zuaven- Armee bis zum Untergang seines Kirchenstaates.
Auch dieser Band 6 bietet wieder eine Fülle von Geschichten, beleuchtet die Schulen in der Nazi-Zeit mit erschreckenden Erkenntnissen. – Genau so verblüffend ist die Vergangenheit der Krankenhäuser, die mögliche Patienten- Reaktion auf das Läuten der Vincenz-Glocken und der hoffnungsvolle Blick auf den Scharfrichter. – Dass Menden einen Aussichtsturm mit Restaurant hatte und eine eigene Besteckfirma für Messer und Gabel, überrascht genau so wie das Schicksal von vier Burschen aus einem Maurer-Dorf an der Weser. – Die Feuerwehr setzte endlich auf Freiwilligkeit denn auf Zwang. Ihr Schutzpatron St. Florian hat es mit Freude gesehen. Er hat früher genug gelitten.
Der Sport kommt nicht zu kurz. Alemannia Menden hat eine ruhmreiche Handball-Vergangenheit. Den Verein gibt es nicht mehr, aber das Alemannen- Lied noch und die Erinnerung an die Sportlerklause. – Wahrhaft goldene 70er Jahre gab es im Schach. Nicht nur durch den weltweit ausgeschriebenen künstlerischen Wettbewerb „Dame und König in Gold“ der Firma Gantenbrink, auch durch Menden 24 und die Deutschen Schachmeisterschaften auf der Wilhelmshöhe. – 56 Geschichten, die es in sich haben, vom Besuch des Königs bis zum Zankapfel Luftwaffen-Schau, von Baumkuchen für Grün in der Stadt bis zu geschredderten Engeln und einer kämpferischen Hönnestadt.
Vorwort des Autores:
So, Band 6 liegt vor. Der letzte dieser Buchreihe. Das wars mit meiner Stochere in der Mendener Geschichte. Längst nicht alles habe ich auf meinen „Tisch der Erkenntnis“ legen können, zu viel an Schätzen ist noch nicht gehoben. Aber daran können sich jetzt andere versuchen. Ich versichere: Es lohnt sich, es macht Freude.
Was ich in sechs Jahren Recherche in uralten vergilbten Zeitungen, in Akten und Interviews habe finden dürfen, war
zumindest für mich eine Bereicherung, und hoffentlich auch für meine Leser eine Freude.
Die „Mendener Geschichten“ sind keine Märchen. Daten, Personen und Geschehnisse sind belegbar. Es ist alles so passiert.
Genauso, wie auch jetzt wieder das Autoren- Honorar von Band 6 der Aktion „Mendener in Not“ zufließt.
Ohne Norbert Klauke und Dietmar Treese vom Stadtarchiv und ohne den unermüdlichen Klaus Kimna mit seinen Archiv-
Schätzen und seiner Bereitschaft, alte Bilder zu bearbeiten, wären meine „Menden- Erzählungen“ nur Stückwerk geblieben, und ohne die vielen Menschen, die aus ihren Schränken und Alben ein Stück Vergangenheit gekramt haben, erst recht. Dank an alle und besonders an meine Frau Helga, die mich und mein Arbeitszimmer in diesen „staubigen“ Jahren geduldig ertragen hat.
Um dem Leser einen Überblick über die vielen Geschichten in den sechs Bänden zu erleichtern, soll ein Glossar am Schluss dieses Buches die Suche erleichtern. Wo finde ich was. Etwas Ordnung muss schließlich sein.